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Wenn ein:e Landwirt:in sich entschließt, mit positerra zusammenzuarbeiten, unterschreibt er/sie einen Vertrag und beauftragt damit die Ziehung der Bodenproben auf den Flächen, die er/sie für den Humusaufbau ausgesucht hat. Die Bodenproben werden ausschließlich von einem von positerra qualifizierten Probenehmer gezogen und durch ein qualifiziertes Labor analysiert. Die Kosten für die Bodenproben trägt der/die Landwirt:in, sie werden vor Abschluss des Vertrags ausführlich mit ihm besprochen. In diesem Zusammenhang empfiehlt Positerra ausdrücklich den Besuch eines Bodenkurses zu regenerativen Landwirtschaft.

Die bestimmenden humusbildenden Prozesse in der Landwirtschaft sind:

1. Flächen vielfältig bewachsen halten
2. Flächenrotte und Tiefenlockerung
3. Boden belebend düngen
4. Kulturen vitalisieren

Diese Prozesse müssen zum Humusaufbau berücksichtigt werden. Den Betrieben werden keine Maßnahmen vorgeschrieben, die auf den Flächen umgesetzt werden müssen. Allein der Erfolg zählt: Wer Humus aufgebaut und diesen dauerhaft erhalten hat, bekommt Humusprämien.

Nach der ersten Bodenprobenziehung hat der Landwirt drei bis fünf Jahre Zeit (je nach eigenem Gefühl zu eigenen Arbeit), um auf seinen Flächen Humus aufzubauen. Anschließend wird mit der zweiten Bodenprobe der Humusaufbau bilanziert und die fünfjährige Haltephase beginnt. Alternativ kann der/die Landwirt:in auch nach der ersten Aufbauphase eine zweite Aufbauphase anschließen lassen. Die kürzeste Vertragslaufzeit liegt also insgesamt bei 8, die längste bei 15 Jahren.

Die Aufbauphase dauert drei bis fünf Jahre, die anschließende Haltephase 5 Jahre. Die kürzeste Vertragslaufzeit liegt insgesamt bei 8, die längste bei 15 Jahren.

Auf jeder Bodenart kann Humusaufbau betrieben werden, wichtig ist die Durchführung der oben genannten humusbildenden Prozesse.

Jeder Betrieb sucht sich seinen eigenen Weg, um Humus im Boden anzureichern. Gemeinsam ist allen ein vielfältiger Bewuchs der Flächen rund ums Jahr, eine heterogene Bodenbearbeitung und -behandlung, die sich nach den Bedürfnissen des Lebens im und auf dem Boden richtet und eine Aufwertung organischer Dünger durch verschiedenste Zusätze.

Es müssen keine spezifischen Vorgaben erfüllt werden, die über den Humusaufbau hinausgehen. Wenn kein Humus aufgebaut wird, wird auch kein Geld ausgezahlt.

Eine Verpflichtung ist die jährliche Dokumentation der Maßnahmen, die an positerra zu übermitteln sind. Diese Dokumentationen sind Teil der Zertifikate.

Wenn ein Landwirt mit einem Unternehmen verknüpft wird, das gerne öffentlichkeitswirksame Maßnahmen mit ihm durchführen möchte wie z. Beispiel ein Interview, ein Fotoshooting für Pressezwecke oder auch eine Hofführung, wird das vorher ausführlich besprochen und kann auch abgelehnt werden.

positerra unterstützt die Landwirte beim Humusaufbau durch Wissensvermittlung und Vernetzung der Praktiker untereinander. Es werden Fachinformationen bei der Umstellung auf regenerative Landwirtschaft in verschiedensten Formaten zur Verfügung gestellt. Diese Angebote sind teilweise kostenlos, teilweise kostenpflichtig, ihre Nutzung ist aber in jedem Fall freiwillig. Die Umsetzung der Angebote basiert auf der Eigenverantwortung des Landwirts. Einen Bodenkurs sollte dennoch jeder teilnehmend:e Landwirt:in besuchen. Dieser ist für einen Erfolg äußerst hilfreich.

Der Landwirt erhält eine Humusprämie in Höhe von 30,- € pro t CO₂, die im Boden gespeichert wird. Nach der Aufbauphase werden zwei Drittel der Humusprämie ausgezahlt, das letzte Drittel erhält der Landwirt am Ende der Haltephase nach 8-10 oder auch 15 Jahren. positerra orientiert sich an den Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie. Der Gewinn wird nicht von den Gesellschaftern abgeschöpft, sondern reinvestiert und an die Landwirte weitergegeben.